03 Mai 2008

Der Lenz ist da

Was macht man an einem wunderschönen Maisamstag, wenn man mit dem roten /8 sowieso gerade in Aachen ist? Natürlich nach Italien fahren, wo auch die Sterne sich tagsüber aufhalten. Aber das ist dann doch zu weit. Also gehts nach Belgien. Dort ist es fast so nett wie in Italien.

Aber vorher machen wir einen kleinen Umweg. Von Aachen zunächst nach Vaals, Richtung Maastricht auf die Landstraße und dann in Wittem rechts ab über Wijlre und Schin op Geul nach Valkenburg. Kurz vor Valkenburg öffnet sich rechts der Straße der Blick auf Kasteel Schaloen, das besonders schön in die niederländische Landschaft eingebettet liegt und einen kurzen Halt verdient.

Valkenburg selber ist ein niederländisches Tourismuszentrum, entsprechend viel ist los. Nun geht es besser gleich weiter Richtung Meerssen und man passiert die ehemalige Klosteranlage Chateau St. Gerlach, heute zu einem Hotel umgebaut und mit einem wunderbaren kleinen Restaurant im Garten. Die Klosterkirche wird gerade restauriert, ist aber auch so sehr hübsch anzusehen. Der weitläufige gepflegte Garten und die verteilten Gebäude verströmen ein angenehm entspanntes Lebensgefühl.

Der Weg führt die Reisenden nun nach Maastricht und auf dem Stadtring einmal gegen den Uhrzeigersinn um Maastricht herum bis zur Abzweigung in Richtung Tongeren. Nach wenigen Metern, hinter dem Kriegerdenkmal, zweigt von der Straße nach Tongeren dann eine kleinere Straße nach links ab, die gemütlich zu fahren durch ein weites schönes Tal führt, über Kanne nach Eben Emael (das Fort aus dem zweiten Weltkrieg ist ausgeschildert, wenn auch schlecht, und kann besichtigt werden). Noch in Eben Emael biegt man links von der Straße ab nach Lanaye und gerät bald in einen Wald, an dessen Rand sich an einem kleinen Parkplatz eine Bank mit schöner Aussicht über den Albertkanal und Eijsden auf der anderen Seite bietet - die andere Seite der Maas, über die hier keine Brücke führt. Also fährt man anschließend nur über den Kanal und dann weiter nach Nivelle und Lixhe, kreuzt die N602 und fährt durch die Hafenanlagen bis zur N618 und dann nach Vise hinein. Vise hat eine Menge Kneipen an der Hauptstraße aber ist sonst merkwürdig unauffällig, eigentlich gibt es keinen Grund hier zu halten. Also über die Richtung Maastricht ausgeschilderte Landstraße weiter nach Eijsden. Hier ist es richtig nett, das Zentrum besteht aus einer weiten mit Kopfsteinen gepflasterten Straße die direkt an die Maas führt. Dort findet sich dann in herrlichstem Sonnenschein ein kleiner Biergarten, eine Fähre für Fahrräder tuckert über die Maas, man sitzt vor seinem Häuschen in der Sonne und genießt das Wochenende. Weiter führte die Fahrt ein Stück zurück Richtung Vise und dann links ab an Mesch vorbei nach Libeek, dann Mheer, Noorbeek, Sint-Martens-Voeren, De Planck, Teuven, Slenaken, Epen und dann ist man schon wieder in Vaals und eine Rundreise voller Sonne, Wärme und Landschaft hat den Samstag vergoldet. Und der /8 schnurrt auch wieder zufrieden.

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02 Mai 2008

Ein schöner Tag

Dem roten /8 wurde heute eine besondere Ehre zuteil. Er steht ja lieber im Hintergrund, dienstbar und treu wie er ist. Genau so im Hintergrund durfte er sich heute halten und eine hübsche Frau auf ihrem Weg zu einer nicht ganz unwichtigen Entscheidung begleiten.




Auch mein lieber Freund von immer hat eine wichtige und richtige Entscheidung getroffen. Die hübsche Frau gab später zu Protokoll, die gemeinsame Fahrt vom Standesamt zur anschließenden Feier hätte eigentlich überhaupt nie enden sollen. Das lag aber, so nehme ich an, weniger am roten /8 als an ihrem Liebsten, der neben ihr saß. Vielleicht konnten wir ein ganz klein wenig zum Hochgefühl beitragen. Damit ist unser Auftrag erfüllt.

Der rote /8 brummte zufrieden und fühlte sich gut dabei. Und wenn ausnahmsweise vom Fahrer des roten /8 hier mal die Rede sein darf: ich auch.

01 Mai 2008

Wettergott

Der rote /8 und ich haben heute seine neu gewonnene Freiheit genutzt. Am Tag der Arbeit scheuchte ich ihn gleich morgens von Essen nach Dortmund zum Montantrödelmarkt auf der Kokerei Hansa. Ein paar Ersatzteile für meine Grubenlampe, ein Familienerbstück (hat die Familie irgendwann mal irgendwo abgestaubt), und zwei Brecheisen für den Werkstattbedarf fanden sich ein. Dieser Trödelmarkt ist zwar nie sehr groß aber immer sehr hübsch. Die Besucher und auch die Aussteller leben noch die alte Verbundenheit der Bergleute.

Während es auf dem Hinweg allerliebst war überraschte uns auf dem Rückweg ein kleines Unwetter mit Hagel - am 1. Mai! Bei der ersten Ausfahrt seit mehr als einem Jahr Hagel! Nun, der rote /8 ertrug es mit stoischem Gleichmut und hinter den Scheibenwischern fühlt man sich ja auch bei Regen trocken und sicher aufgehoben. Als es dann aber nach einer Zwischenpause in Essen zur zweiten Etappe auf die Autobahn nach Düsseldorf ging begann es schon wieder zu regnen (diesmal ohne Hagel) - der Fahrer ertrug es auch diesmal (was soll er sonst machen?), der rote /8 jedoch zeigte sich leicht grantig und ließ ein grelles Kreischen aus dem Motorraum hören - glücklicherweise erst oberhalb 130 km/h. Fahren wir also langsamer.

Da der rote /8 und ich morgen in wichtigster Mission unterwegs sind bleibt keine Zeit für die Fehlersuche und keine Alternative. Unter diesen Umständen wird ängstliche Vorsicht durch stoische Erwartung ersetzt - ich bin gespannt, was diesmal kaputt ist. Aber morgen wird er durchhalten (und am Wochenende soll das Wetter besser werden!).

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