25 April 2008

Zwei gestrenge Bauräte

Ein gestrenger Baurat blickte heute unter die Motorhaube des roten /8. Am Freitagnachmittag früh ins Wochenende entlassen brauchte ich aus der großen Stadt bloß dreimal so lange wie sonst zum roten /8 und seiner Wohnhalle (Messe! Argh!). Geschwind das gute Wetter ausnutzen und zur DEKRA, denn das Stempelchen auf dem hinteren Kennzeichen erzählte was von "Oktober 2007". Bei der DEKRA ist schon Feierabendstimmung und der Prüfer freut sich über den alten /8. Er hat einen Assistenten dabei, zum Anlernen, und deshalb wird das volle Programm geboten: Maschinen die wackeln, heben, drücken, messen und fühlen. Hier und da blitzen Anzeigen und irgendwo macht es auch leise "Ping". Der Assistent ist so angetan, dass ich ihn in einem versteckten Moment dabei beobachte, wie er ein wenig Hohlraumwachs vom Chrom unter dem Kennzeichen wischt. Schließlich zeigen sich beide Herren sehr zufrieden mit dem roten /8 und verleihen ihm die Auszeichnung, die seinen 37 Jahren spottet:



Wie übrigens vorletztes Jahr auch schon. Der einzige Unterschied: nochmal 7 Euro teurer die Haupt- und Abgasuntersuchung, also jetzt zusammen 84 (vierundachtzig!!!) Euro. Kein schlechter Stundenlohn. Und da der rote /8 seit seinem letzten Termin beim gestrengen Baurat etwa 1400 Kilometer zurückgelegt hat macht das einen Beitrag der HU/AU-Kosten von 6 Cent/Kilometer. Nicht schlecht.

Abgesehen von dem Gejammere über die Kosten: 1400 Kilometer in zwei Jahren sind viel zu wenig. Der rote /8 steht sich die Traggelenke platt. Da muss sich dieses Jahr dringend was ändern. Am nächsten Wochenende fangen wir mal an (bei 1,60 Euro pro Liter Sprit, aber was solls...). [Kilometerstand 117827]

22 April 2008

Eigentlich...

Eigentlich wollte ich den roten /8 am Sonntag bei wunderschönem Wetter ausführen. Habe ich auch getan. Eigentlich wollte ich ihn zu mir nach Hause mitnehmen, damit er heute zum TÜV kann. Das habe ich dann nicht getan. Denn er wollte nicht gerade bremsen, lieber kräftig zur Seite ziehen. So konnte er nicht zum TÜV. Also am Sonntag zurück in die Halle, der rote /8 durfte weiterschlafen und ich mir Sorgen machen. Aber solche Probleme, vielleicht der Standzeit geschuldet, sollte man so einfach wie möglich angehen. Also heute wieder in die Halle und nacheinander auf beiden Seiten erst den linken, dann den rechten Bremsklotz herausnehmen, alles putzen und ein paar Mal den Bremskolben herausbremsen und wieder zurückdrücken. Der innere Kolben der rechten Vorderradbremse machte dabei auch ein-, zweimal Geräusche, die dann verschwanden. Und nun bremst der rote /8 wieder wie er soll: kräftig und geradeaus. Trotzdem im Hinterkopf behalten: Bremssättel überholen. Eine Arbeit für den Herbst.

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19 April 2008

Fertig...fast!

Wenn man sich einmal dranmacht ist es ja wirklich ganz einfach. Türgriff anbringen, Innenseite der Fahrertür mit Fluid Film konservieren und Türverkleidung der Fahrertür wieder montieren. Dann ist der rote /8 plötzlich wieder komplett. Und nach einer gründlichen Wäsche, der ersten seit einem Jahr, glänzt er auch wieder. Ist schon ein schönes Gefühl. Für Auto und Fahrer.

12 April 2008

Keine grossen Taten

Der rote /8 sieht größtenteils immer noch aus wie ein Scheunen-, nein Hallenfund. Dick eingestaubt ist er, bis auf die Fahrertür und den linken Kotflügel jedenfalls. Die Fahrertür ist nun frisch lackbehandelt und poliert und gewachst, und die Zierleisten auf der Tür und dem Kotflügel sind auch wieder mit neuen roten Drucknöppis befestigt. Außerdem war dann noch Zeit für einen Rundgang unter dem Fahrzeug (alles in bester Ordnung) und für den Wechsel der Bremsflüssigkeit, diesmal mit einem Profigerät und dann auch ohne Probleme.




Abends kam noch Felix mit seinem neuen 300SE vorbei, der sich prompt von /8ern umringt fand. Die beiden stilvollsten von Mercedes jemals gebauten Fahrzeugbaureihen vertrugen sich wunderbar miteinander.

06 April 2008

Lagerung der Vorderachse an der... Teil 2

"Mehr morgen in diesem Theater" - so endete vor längerer Zeit der letzte Eintrag in diesem Tagebuch. Der aufmerksame Leser wird sich schon länger Sorgen gemacht haben. Sorgen, der rote /8 sei verkauft. Oder er weile nicht mehr unter uns. Oder er habe sich halb zerlegt die Reifen platt gestanden. Und nun ja: genau. Leider.

Doch nun, nach ziemlich genau einem Jahr, habe ich ihn wieder ans Tageslicht gezerrt. Eine dicke Staubschicht bedeckt ihn, immer noch, und die Pfotenspuren auf dem Dach lassen Katzenbesuch in den letzten zwölf Monaten vermuten. Wie schön, dass Tiger so sanfte Tatzen haben. Und ganz so einsam war der rote /8 dann auch nicht.

Einmal auf der Hebebühne waren die vor langer Zeit begonnenen Arbeiten rasch beendet und die Schrauben der Vorderachslagerung mit 45 Nm angezogen (dabei die Muttern mit einem Schraubendreher gegen Verdrehen sichern, was den Lack natürlich beschädigt und längeres Herumhantieren mit Fluid Film Gel zur Folge hat). Beim Entlüften der Bremsanlage (ich hatte die Bremsleitungen von den Schläuchen getrennt, ein dummer Fehler, denn es wäre viel einfacher gewesen, rasch die Bremssättel abzuschrauben) mittels Unterdruck (Heraussaugen der Bremsflüssigkeit an den Entlüftungsnippeln) war keine blasenfreie Bremsflüssigkeit herauszubekommen und folglich zeigt die Bremse auch noch keine Wirkung. Da werde ich also bald (nein, nicht im April 2009) mit einem Profigerät ran müssen.

Auch die Nebenkriegsschauplätze bessern sich. Die kleinen Lackfehler sind grundiert und seit heute auch lackiert. Die neue Dämmmatte in der Fahrertür ist eingeklebt. Die Tür kann nun, zusammen mit ihren drei Schwestern, bei nächster Gelegenheit poliert werden. Auch das scheinbar defekte Fahrertürschloss (die kleine Schutzkappe ging nicht mehr zu) ist wieder ganz repariert und wartet auf seinen Einbau.

Während der rote /8 gestern die Reise auf die Hebebühne noch per Muskelkraft antrat, konnte ich es mir heute trotz defekter Bremse nicht verkneifen, nach den Arbeiten ein paar Meter damit zu fahren. Und siehe da: das Auto sprang an, als wäre nichts gewesen. Einmotten? Warum?

Nun hat der rote /8 wieder Frühlingsluft geschnuppert und will fahren. Ich werde es ihm so bald wie möglich recht machen. Und dann brauchen wir noch den Herrn Baurat (TÜV Oktober 2007, AU April 2008).