Muss ja weitergehen
Der Schuster hat immer die schlechtesten Schuhe. Seit Wochen doktere ich an den verschiedensten Kraftfahrzeugen herum, es sind nie meine. Der eine hat Kabelbaum, der andere Sensor, der dritte lässt sein Öl auf die Straße. Zugleich steht der rote /8 schweigend in der Ecke und fragt sich, wann es endlich so richtig losgeht mit 2011.
Mein Plan für das Frühjahr ist, alle die Baustellen abzuarbeiten, die mich von einem unterhaltsamen /8-Sommer 2011 noch abhalten. Letztes Wochenende ging es mit dem roten /8 endlich los.
Zunächst einen Blick auf das Differential: Ja, undicht. Schrauben nachgezogen und abgedichtet. Hilft nicht. Es sickert aber nur sehr wenig heraus. Also nachgefüllt. Der Deckel ist nicht dicht, der muss nochmal auf!
Zweitens einen Blick in den Wasserkasten: Ja, prima dort. Da es a) nach den Erfahrungen im letzten Jahr jedesmal regnet wenn ich mit dem roten /8 zum Spielen draussen bin und b) ich trotzdem gerne damit fahre muss das Auto vernünftig gegen Korrosion versiegelt werden. Die Hohlräume habe ich bereits mehrfach mit FluidFilm behandelt, lediglich der Wasserkasten war erst einmal dran. Die rostgefährdete Falz möchte ich mit Mike-Sanders-Fett ausstreichen und dieses kurz erwärmen, damit es in die Falz kriecht. Dazu aber erstmal Zugang zum Wasserkasten geschaffen (Wischer ab, Gitter ab etc) und dort feucht durchgewischt mit Wasser und MarineClean. Kein Rost zu sehen. Da noch MarineClean:Wasser 1:2 übrig war damit auch noch gleich beide vordere Radhäuser von unten und die Felgen und Raddeckel sauber gemacht. Der Wasserkasten darf jetzt ausgiebig trocknen und wird dann behandelt.
Drittens ist es seit Längerem an der unteren Motorvorderseite ölfeucht. Das ist der vordere Kurbelwellen-Dichtring, ein alter Freund und Bekannter von so manchem Mercedesmotor. Also frisch ans Werk: Kühler entleeren und ausbauen, Kühlerschläuche demontieren und skeptisch anschauen, Lichtmaschine entspannen, Keilriemen abnehmen, Lüfter und Riemenscheibe ab. Der Halter von der Lichtmaschine war locker und seine Haltegummis verschlissen, also raus damit. An der Lichtmaschine war ein Kabel angescheuert. Weils gerade passt noch den kompletten Luftfilter rausgenommen, um dahinter mal aufzuräumen.
Dann die Riemenscheibe auf der Kurbelwelle (ging noch) und die Zentralschraube auf der Kurbelwelle (8 bar, 1000 Liter, kein Problem) und die vordere Schwungscheibe (mühsam mit einem selbstgebauten Abzieher aber kein Problem). Dann zusammengebrochen.
Nach Reinigung und Ersatzteilbeschaffung sah das dann ein paar Tage später so aus:
Na, das sieht doch so schlecht nicht aus. Man erkennt von links nach rechts: Luftfilter ausgebaut, Lichtmaschine und Halter ausgebaut, Kühlerschläuche ausgebaut, Thermostatgehäuse und Schlauch nach unten ausgebaut (der fiese), Riemenscheiben und Schwungscheibe ausgebaut, Halter Motoranschlag ausgebaut, alles schön gereinigt.
Als Erstes mal ein bischen an der Peripherie reparieren. Angescheuertes Kabel der Lichtmaschine:
Schrumpfschlauch in der passenden Farbe:
Halter der Lichtmaschine ausgebaut und defekte Gummilagerung entfernt:
Gereinigten Halter mit neuen Gummilagern wieder eingebaut:
Nun ja, auch an solchem Kleinkram kann man sich erfreuen. Mittlerweile kamen die Rückenschmerzen, also ging es etwas langsamer voran. Ein kräftiger Druck mit einem breiten Schraubendreher und der Wellendichtring war draußen. Auf der Kurbelwelle sitzt dann noch der Laufring, auf dem die innere Lippe des Wellendichtrings läuft. Dafür gibt es einen Abzieher:
und damit geht das ganz einfach. Neuer (links) und alter Ring (rechts) in trauter Gemeinsamkeit. Auf dem gebrauchten Ring ist die Einlaufspur der Dichtlippe gut zu erkennen:
So, das wäre dann Halbzeit (oder schon knapp darüber). Mehr auseinanderbauen ist erstmal nicht ratsam. Also den neuen Laufring auf einer Elektroheizplatte erwärmt und auf den geölten Kurbelwellenstumpf geschoben, dann den neuen Wellendichtring vorsichtig montiert und gleichmäßig eingeklopft (auch dafür gibt es ein Spezialwerkzeug: eine verbogene Riemenscheibe). Dann wird einfach alles wieder in der richtigen Reihenfolge angeschraubt. Sehr empfehlenswert: Ein neues Schlauchstück unterhalb des Thermostatgehäuses, wo man sonst nie mehr drankommt:
Schwungscheibe, Riemenscheiben, Lüfterflügel, Luftfilter, Keilriemen, Schläuche, Kühler... etc pp. Kurz bevor man fertig ist sieht das dann schon so aus, alt hätte sich die Arbeit gelohnt.
Mal gucken, obs dicht ist. Und der Wasserkasten (man siehts auf dem Bild) will auch noch bedient werden.
Nächstes Wochenende.
Mein Plan für das Frühjahr ist, alle die Baustellen abzuarbeiten, die mich von einem unterhaltsamen /8-Sommer 2011 noch abhalten. Letztes Wochenende ging es mit dem roten /8 endlich los.
Zunächst einen Blick auf das Differential: Ja, undicht. Schrauben nachgezogen und abgedichtet. Hilft nicht. Es sickert aber nur sehr wenig heraus. Also nachgefüllt. Der Deckel ist nicht dicht, der muss nochmal auf!
Zweitens einen Blick in den Wasserkasten: Ja, prima dort. Da es a) nach den Erfahrungen im letzten Jahr jedesmal regnet wenn ich mit dem roten /8 zum Spielen draussen bin und b) ich trotzdem gerne damit fahre muss das Auto vernünftig gegen Korrosion versiegelt werden. Die Hohlräume habe ich bereits mehrfach mit FluidFilm behandelt, lediglich der Wasserkasten war erst einmal dran. Die rostgefährdete Falz möchte ich mit Mike-Sanders-Fett ausstreichen und dieses kurz erwärmen, damit es in die Falz kriecht. Dazu aber erstmal Zugang zum Wasserkasten geschaffen (Wischer ab, Gitter ab etc) und dort feucht durchgewischt mit Wasser und MarineClean. Kein Rost zu sehen. Da noch MarineClean:Wasser 1:2 übrig war damit auch noch gleich beide vordere Radhäuser von unten und die Felgen und Raddeckel sauber gemacht. Der Wasserkasten darf jetzt ausgiebig trocknen und wird dann behandelt.
Drittens ist es seit Längerem an der unteren Motorvorderseite ölfeucht. Das ist der vordere Kurbelwellen-Dichtring, ein alter Freund und Bekannter von so manchem Mercedesmotor. Also frisch ans Werk: Kühler entleeren und ausbauen, Kühlerschläuche demontieren und skeptisch anschauen, Lichtmaschine entspannen, Keilriemen abnehmen, Lüfter und Riemenscheibe ab. Der Halter von der Lichtmaschine war locker und seine Haltegummis verschlissen, also raus damit. An der Lichtmaschine war ein Kabel angescheuert. Weils gerade passt noch den kompletten Luftfilter rausgenommen, um dahinter mal aufzuräumen.
Dann die Riemenscheibe auf der Kurbelwelle (ging noch) und die Zentralschraube auf der Kurbelwelle (8 bar, 1000 Liter, kein Problem) und die vordere Schwungscheibe (mühsam mit einem selbstgebauten Abzieher aber kein Problem). Dann zusammengebrochen.
Nach Reinigung und Ersatzteilbeschaffung sah das dann ein paar Tage später so aus:
Na, das sieht doch so schlecht nicht aus. Man erkennt von links nach rechts: Luftfilter ausgebaut, Lichtmaschine und Halter ausgebaut, Kühlerschläuche ausgebaut, Thermostatgehäuse und Schlauch nach unten ausgebaut (der fiese), Riemenscheiben und Schwungscheibe ausgebaut, Halter Motoranschlag ausgebaut, alles schön gereinigt.
Als Erstes mal ein bischen an der Peripherie reparieren. Angescheuertes Kabel der Lichtmaschine:
Schrumpfschlauch in der passenden Farbe:
Halter der Lichtmaschine ausgebaut und defekte Gummilagerung entfernt:
Gereinigten Halter mit neuen Gummilagern wieder eingebaut:
Nun ja, auch an solchem Kleinkram kann man sich erfreuen. Mittlerweile kamen die Rückenschmerzen, also ging es etwas langsamer voran. Ein kräftiger Druck mit einem breiten Schraubendreher und der Wellendichtring war draußen. Auf der Kurbelwelle sitzt dann noch der Laufring, auf dem die innere Lippe des Wellendichtrings läuft. Dafür gibt es einen Abzieher:
und damit geht das ganz einfach. Neuer (links) und alter Ring (rechts) in trauter Gemeinsamkeit. Auf dem gebrauchten Ring ist die Einlaufspur der Dichtlippe gut zu erkennen:
So, das wäre dann Halbzeit (oder schon knapp darüber). Mehr auseinanderbauen ist erstmal nicht ratsam. Also den neuen Laufring auf einer Elektroheizplatte erwärmt und auf den geölten Kurbelwellenstumpf geschoben, dann den neuen Wellendichtring vorsichtig montiert und gleichmäßig eingeklopft (auch dafür gibt es ein Spezialwerkzeug: eine verbogene Riemenscheibe). Dann wird einfach alles wieder in der richtigen Reihenfolge angeschraubt. Sehr empfehlenswert: Ein neues Schlauchstück unterhalb des Thermostatgehäuses, wo man sonst nie mehr drankommt:
Schwungscheibe, Riemenscheiben, Lüfterflügel, Luftfilter, Keilriemen, Schläuche, Kühler... etc pp. Kurz bevor man fertig ist sieht das dann schon so aus, alt hätte sich die Arbeit gelohnt.
Mal gucken, obs dicht ist. Und der Wasserkasten (man siehts auf dem Bild) will auch noch bedient werden.
Nächstes Wochenende.
Labels: Kurbelwelle, Lichtmaschine, Simmerring, Wasserkasten
Geschrieben von Chalda um 10:00
