28 Mai 2011

Leihtank ole

Heute die restlichen Spritschläuche im Motorraum ausgetauscht (die Schrottschellen vom Baumarkt musste ich weiterbenutzen weil ich keine vernünftigen mehr hatte, aber das kann man ja später noch ändern) und einen Leihtank aus Michaels 200er ausgebaut und bei mir eingebaut. Und befüllt. Und ist dicht. So weit so gut.

Weil man gerade gut drankam habe ich dann den Deckel vom Differential nochmal aufgemacht, denn an meinem ausgebauten Tank hing gut Hinterachsöl. Also die Dichtflächen von Deckel und Differentialgehäuse gereinigt, mit 800er abgezogen und das Gelump mit Hylomar wieder montiert. Wenn das diesmal nicht dicht wird, wie dann?

20 Mai 2011

Und was wars nun?

Seit einer Woche steht der rote /8 nach unserer spektakulären Rettungsaktion wieder in meiner Halle. Er startet und läuft als wäre nichts gewesen. Aber er fährt nicht weit. Glaube ich jedenfalls. Aber er fuhr auf meine Hebebühne.

Die Benzinschläuche waren sowas von verhärtet, schon unglaublich dass sie so lange gehalten haben. Also alles neu: Hinten zwei am Tank, vorne zwei an der Spritzwand, seitlich einer weil die Vorlaufleitung aus unbekannten Gründen geteilt ist. Ganz gemütlich geschraubt und bei der Gelegenheit ein paar Schellen demontiert und in kochendem MarineClean gereinigt. Feierabendschrauben halt.

Aber dann stellt sich doch die Frage: Warum kam kein Sprit mehr am Motor an? Also Tank ganz leergemacht und das Tanksieb ausgebaut.

Oha.

Da ist mehr Rost im Tank als Sprit. Ursache gefunden. Mist.

Also Tank ausgebaut, wenigstens ist darunter alles fein.



Der Tank muss zum Fachmann, nach Ausspülen zeigten sich innen starke Rostspuren. Das Auto stand von 1985 bis 2000 still. Jetzt haben wir die Rechnung dafür. Stillstand folgt aus Stillstand. Nicht gut.

11 Mai 2011

Rettung naht

Der rote /8 und ich sind seit ein paar Tagen getrennt. Er schlummert in einer Halle die er nicht kennt und ich mache weiter als sei nichts geschehen. Nein, das geht nicht. Also habe ich Hebel in Bewegung gesetzt. Reparatur vor Ort? Martin hat sie mir angeboten, hat mir sogar Zugang zu seiner Halle ermöglicht, ich darf sein Werkzeug benutzen, alles steht mir frei. Aber das kann ich nicht annehmen und wenn ich den roten /8 dort nicht in Bewegung kriege dann habe ich wieder ein Problem mit der Rückfahrt.

Also kurze Beratung mit Michael und dem Anhängerverleiher und dann ab dafür nach Bielefeld. Den Anhänger kenne ich schon: Damit habe ich 2007 den blauen Crayford aus England geholt.



Heute hängt er hinter einem 124er und nicht hinter einem Renault-Leihwagen. Ist auch besser so. Also - es regnet immer noch nicht - an einem schönen Mittwochabend ganz gemütlich mit 80 km/h zur Halle von Martin und dann erstmal ausgiebig Dankeschön gesagt und den roten /8 aufgeladen. Wie sich die Bilder gleichen.



Da war wieder dieses wunderbare Abendlicht, in dem der dunkelrote Lack so herrlich ins schwarze changiert... auf einem Anhänger. Problemlose gemütliche Rückfahrt, der Kaffee heiss, der 124er kühl, alles bestens. Danke Michael!

08 Mai 2011

All is NOT well

Fing gut an nach dem schönen Tag gestern. Wieder Kirche, wieder Leute, wieder essen, essen, essen. Torten. Hmmm. In allerbester gelöster Stimmung, der /8 sonnenbeschienen, der Magen beruhigt, der Kopf frisch und frei machte ich mich auf den Weg zurück vom hannoveraner Land ins Ruhrgebiet. An solch einem Sommertag kann ich sogar die A2 ertragen. Erst recht in einem /8. Es ist doch eine Lust zu... hatten wir schon.

Die von keinem Stau getrübte Stimmung hielt bis etwa fünf Uhr nachmittags und genau bis zur Autobahnabfahrt Bielefeld. Da war die Reise dann zu Ende. Mit 60 die Berge hoch macht keinen Spaß auf einer Autobahn voller enger Baustellen. Was ist los?

Mühsam nach Bielefeld in die Stadt gerettet dann das Notprogramm angeworfen. Glücklicherweise war ich alleine an Bord und meine Eltern noch bei den Leuten und den Torten. Erster Anruf bei Volker aus Bielefeld: Nicht im Lande aber er hat zwei Telefonnummern für mich. An einer geht jemand dran. Ich vermute einen undichten Spritschlauch, er hat Spritschlauch, er hat eine Halle, ich habe eine Adresse also los. Aber weit komme ich nicht und muss den vollkommen bewegungsunfähigen roten /8 am Stadtrand von Bielefeld vor einem Opelhändler abstellen.

Es beginnt NICHT zu regnen, das Wetter ist traumhaft, ich klettere in den Motorraum und bestelle meinen Spritschlauchretter Martin dahin. Ich kenne ihn nicht, er kennt mich nicht, aber er setzt sich sofort zu mir in Bewegung. Im Motorraum alles wohl aber kein Sprit im Sprit, nur Luft. Ein paar Minuten später ist Martin da, wir rätseln gemeinsam weiter und tippen auf 1. verstopftes Tanksieb und 2. undichte Schläuche da 1. kein Sprit sondern 2. Luft aus der Spritpumpe am Motor kommt. Abhilfe: Vorlauf und Rücklauf vertauschen, dann saugt die Pumpe nicht aus dem Tanksieb sondern direkt aus dem Tank. Vor dem Vergaser ist nochmal ein Filter, das sollte gehen.

Geht aber nicht. Nach 2 Kilometern Probefahrt, immer hinter Martins 300SE, ist die Reise wieder zu Ende. Jetzt reisse ich am Straßenrand das volle Programm ab: Telefonat hierhin, Telefonat dorthin. In fernen Städten wälzen Freunde ihre Werkstatthandbücher und durchkämmen ihre Gedanken: Was ist los? Wenig erfreulich die Telefonate mit dem ADAC und dem Mercedes-Mobilitätsservice: Alle wollen den roten /8 in die nächste Werkstatt bringen. Da will er aber nicht hin. Er will bei mir bleiben und in meine Halle. Reparieren kann ich selber. Nur wie komme ich da hin? Antwort: Gar nicht.

Martin schleppt mich schließlich, es geht auf acht, hinter seinem 300SE in seine Halle in der Nähe von Lemgo. Wir kennen uns nun seit drei Stunden, es ist Sonntagabend und seine Hilfsbereitschaft nimmt kein Ende. Wo wachsen solche Leute?

Und so beendet der rote /8 seine Reise wohl bewahrt und sicher, aber nicht am Ziel.



Nachdem das entscheidende Problem gelöst ist fährt Martin mich noch nach Bielefeld zum Bahnhof (auch mal eben eine Dreiviertelstunde Fahrt) und dann kann ich zumindest versuchen mich zu bedanken mit einem Abendessen. Ab dann bin ich wieder alles selber Schuld: Dass ich den ICE nach Hause verpasse, dass ich in Dortmund am Hauptbahnhof zwischen Bierflaschenscherben zum Anschlusszug wate. Dass ich um halb eins morgens zu Hause bin. Müde aber in der Gewissheit, dass es wenigstens dem roten /8 halbwegs gut geht.

07 Mai 2011

All is well

An diesem wunderbaren Frühsommertag haben der rote /8, meine Eltern und ich mal wieder so eine richtige Fernreise gewagt, so wie damals über die Alpen. Was ich nie erlebt habe da das letzte Auto meiner Mutter zwei Jahre vor meiner Geburt verstarb und mein Vater nicht einmal einen Führerschein hat. Umso mehr freuen sich die drei und ich auch über eine gediegene Ausfahrt. Die führte uns heute in die Nähe von Hannover aufs Land zur Verwandtschaft und dann zur Konfirmation von Flora Marie. Es passte alles perfekt: Gegend nett, Haus sehr sehr nett, Schatten im Garten nett, Kirche nett, Leute nett, Zimmerchen nett, Essen nett.



Auto nett. Das Tüpfelchen auf dem i ist ein /8 im Garten.

06 Mai 2011

Es ist eine Lust zu leben

Ein wundervoller Frühsommertag. Mittags von der Arbeit in die Halle zum roten /8. Dort ein Haufen von Kleinkram erledigt: Den neuen vorderen Motoranschlag eingebaut, die Schraube der Lichtmaschinenbefestigung richtig herum montiert, die mittlere Luftklappe im Armaturenbrett richtig eingestellt so dass es nicht mehr zieht im /8 und dann die lang ersehnte und verdiente Generalreinigung innen (Kunststoffreiniger vom Lederzentrum) und aussen (Swizöl). Zum Schutz des Fahrersitzes habe ich einen Fellbezug aufgezogen und nach der Reinigung sieht der Innenraum wieder aus wie damals als der rote /8 neu war.

Dann zur Tankstelle und E5 Super gefasst. Der M115 Motor ist eigentlich auf Super Plus mit 98 Oktan ausgelegt aber das Zeugs wird langsam selten, E10 hin oder her. Da ich aus Prinzip kein SuperPower Vaumax wasauchimmer Sprit tanke habe ich den Motor auf normales Super mit 95 Oktan eingestellt, Zündzeitpunkt 40 Grad vor OT bei 4500/min ohne Unterdruck. Dank einer Markierung mit weißem Edding auf der Schwungscheibe gar kein Problem.

Neue Baustellen gibt es auch: Die Spritschläuche am Unterboden sind vollkommen verhärtet und noch nicht undicht, aber das kann nicht mehr lange dauern.

Dann gegen acht Uhr im roten /8 über die Autobahn nach Hause und noch in der Stadt herumgefahren weil das Licht gerade genau richtig war und der dunkelrote Lack dann so makellos glänzt dass es eine Lust ist zu leben.